Am 27. Februar war ich zur Fachtagung von vdw & vnw eingeladen. Ich wurde gebeten den 185 geladenen Gästen einen Einblick in die hiesige PropTech-Szene zu geben. Darüber hinaus habe ich zwei Fälle vorgestellt, an denen besonders deutlich wird, wie die klassische Wohnungswirtschaft mit PropTechs deutlich erfolgreicher ihrer Arbeit nachgehen kann.
Wie man PropTechs in die Wohnungswirtschaft integriert
Schaut man sich die Fachmagazine der Branche an, merkt man: Ohne PropTech geht es nicht mehr. Haufe und ImmoCompact widmen dem digitalen Geschäftsfeld jeweils eine eigene Kategorie auf ihren Nachrichten-Seiten, während für den „immobilienmanager“ der „PropChecker“ Andreas Moring im Videoformat digitale Geschäftsmodelle für die Immobilienbranche beleuchtet.
Wie die Implementierung von PropTechs per Pilotprojekte zu einem funktionierenden Produkt führt, habe ich den Gästen mit dem Build-Measure-Learn Loop aufgezeigt mit dem Ziel, dass am Ende ein MVP herauskommt, also ein Minimal Viable Product (kleinste lebensfähige Produkt). Wenn der MVP funktioniert kann man ihn ausrollen; wenn nicht kann man ihn verwerfen oder anpassen und erneut ausprobieren.
Diese erfolgreichen Use-Cases gibt es schon:
Doozer trifft LEG: Doppelte Auftragsabwicklungen bei gleicher Mitarbeiterzahl
Das Produkt von Doozer ist eine Plattform, über die man Handwerker beauftragt und ihren Einsatz managt. Und die LEG hat sich dazu entschieden es auszuprobieren. Das Unternehmen bewirtschaftet deutschlandweit 170.000 Wohnungen. Für deren Instandhaltung und Modernisierungsmaßnahmen wurde testweise mit Doozer kooperiert.
Und die Daten dieser Zusammenarbeit bürgen ein ganz eindeutiges Learning: Durch die Kooperation konnte die LEG bei gleichbleibender Mitarbeiterzahl die doppelte Menge an Wohnungsinstandhaltungen erledigen und die Leerstandzeiten entsprechend reduzieren.
Immomio: Vermietungs- und Verwaltungsmanagement digital
Auch die Findings von Immomio zeigen ein großes Potential für die Wohnungswirtschaft – mindestens im Interessenten-management. Auf der Plattform des Hamburger PropTechs melden sich Mieter und Verwalter von Wohnraum an, um Such- und Angebots-Profile zu matchen. Dabei kann schnell und unkompliziert auch ein Besichtigungstermin ausgemacht werden. Tinder für die Wohnungssuche, wenn man so will.
Wir sehen also: Die Wohnungs- und allgemeiner die Immobilienwirtschaft kann durch Technologien deutlich effizienter und transparenter werden. Optimale Kooperationen von traditionellen Unternehmen und PropTechs müssen dafür aber dringend ausprobiert werden, um nachhaltig vorn zu bleiben. Erfolgsfälle zeigen dabei wie viel Potential in solchen Kooperationen stecken. Es gilt: Build, Measure, Learn!