Die Entscheidung
Die Jury, in der auch ich saß, hat sich im Finale der besten Fünf knapp für die Berliner entschieden. Dennoch sind wir sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Mein Jury-Kollege und degewo-Vorstandsmitglied Christoph Beck bringt es auf den Punkt: „Am Ende konnte uns das Konzept von AIRTEAM aufgrund der Möglichkeit einer vorausschauenden Immobilienbewirtschaftung überzeugen.“
Das Start-up arbeitet unter Drohnen- und Satelliten-Einsatz an der Vermessung von Dächern und Fassaden. Durch die digitalisierten Messergebnissen soll es so möglich sein, frühzeitig den Bedarf von Instandhaltungsmaßnahmen etwa an Fenstern, Balkonen, Dächern und Co. festzustellen. Die degewo sieht hierin die Chance, dass Einschränkungen der Lebensqualität für ihre Mieter verhindert werden können.In einem Pilotprojekt mit der degewo, zu dem der Sieger des Wettbewerbs die Chance hat, möchte das PropTech aus Berlin mit seiner Technologie einen Wohnblock der Wohnungsbaugesellschaft vermessen. Neben dem bekommt das Start-up 3.000 Euro Preisgeld.
Mit AIRTEAM gewann übrigens wieder ein PropTech mit Ausrichtung auf predictive maintenence den Pitch-Wettbewerb der degewo. Vergangenes Jahr überzeugte der Lift Guardian die Jury. Mit einer Sensorbox, die in Fahrstühlen jeder Bauart nachgerüstet werden kann, soll dieser in Zukunft Abnutzung durch die jeweilige Auslastung vorhersagen können.
Der Wettbewerb
In der zweiten Ausgabe des Pitch-Wettbewerbs smart up the city wurden Kategorien für die Teilnehmer eingeführt. Die Bewerber fanden sich in fünf Kategorien wieder: „Effiziente Immobilienbewirtschaftung“, „Smarte Steuerung der Gebäudetechnik“, „Digitale Bau- und Planungsprozesse“, „Lösungen für bezahlbares Wohnen“ sowie eine „Wildcard“ für besonders innovative und disruptive Lösungen. Aus jeder Kategorie kam ein Teilnehmer in die Finalrunde der besten fünf. Sieger AIRTEAM war den digitalen Bau- und Planungsprozessen zugeordnet. Finalist der Kategorie effizienten Immobilienbewirtschaftung war DiConneX. Als Lösung für bezahlbares Wohnen kam BigBoxBerlin in die Runde der letzten Fünf. ENER-IQ war Finalist der Kategorie Smarte Steuerung der Gebäudetechnik. Wildcard-Finalteilnehmer war Storebox. In meinem Artikel zur Auswahl der Finalisten stelle ich die Unternehmen im Einzelnen vor. Ich wünsche allen Teilnehmern viel Glück auf ihrem weiteren Weg.Gesprächsstoff des Abends
Neben den Pitches der fünf Finalisten wurde an diesem Abend im Berliner Telefonica Basecamp mit den rund 110 Gästen die Entwicklung der Proptech-Szene diskutiert. Schwerpunkt waren dabei Fragen zu smart living.Das Ergebnis: Gerade die hervorragende Lage der Immobilienbranche trägt zur schleppenden Einführung von Neuerungen im Immobiliensektor bei. Wie Thomas Engelbrecht, Chefredakteur der „Immobilien vermieten & verwalten“, erklärt, hätten es die Vermieter schlicht nicht nötig durch smarte Innovationen das Geschäft voranzubringen. Schade!
Nichtsdestotrotz gehen die Entwicklungen im PropTech-Sektor weiter. Die Branche wächst und auch smart up the city wird 2019 wiederkommen.