Aktuell zähle ich 289 PropTech-Unternehmen in der DACH-Region. Aber was genau tun sie eigentlich? Heute habe ich ein Gespräch mit Oliver Hundt von LIFT TECHNOLOGY für euch. Er verrät mir unter Anderem, was kleine, grüne Männchen mit der Sensorbox „LIFT GUARDIAN“ zu tun haben, die verspricht Predictive Maintenence in die Gebäudefördertechnik zu bringen.
Wie kamen Sie auf die Idee zum LIFT GUARDIAN?
Wir betreuen als Hundt Consult GmbH rund 33.000 Aufzugsanlagen in ganz Deutschland. Auf der Autofahrt von Hamburg zu einem Kundentermin in Düsseldorf Ende 2015 fragte Tim (Anm.: Tim Gunold, Co-Geschäftsführer der LIFT TECHNOLOGY GmbH) mich: Was würde die Aufzugsbranche und/oder unsere Dienstleistung revolutionieren? Ich habe daraufhin ganz spontan geantwortet: „Ein kleines grünes Männchen, das auf dem Fahrkorbdach sitzt und mitfährt. Das könnte uns immer und überall sagen, wie es dem Aufzug gerade geht“. Das wäre dann vergleichbar mit einem Dauer-EKG beim Arzt. Wir hatten zuerst darüber gelacht, aber nachdem wir ein paar Tage nachgedacht haben, fanden wir die Idee wirklich gut. Statt einem kleinen, grünen Männchen, ist es nun eine mit Sensoren ausgestatte Box geworden. Dieses Gespräch war der Anfang des LIFT GUARDIAN.
Wie haben Sie den LIFT GUARDIAN technisch umgesetzt?
Der LIFT GUARDIAN ist aus der Arbeit von Hundt Consult heraus entstanden. Wir sind ein bundesweit aufgestelltes Ingenieurbüro für Gebäudefördertechnik und als unabhängiger Experte und Berater für unsere immobilienwirtschaftlichen Kunden in all Ihren Leistungsbereichen tätig. Um den LIFT GUARDIAN letztlich umsetzen zu können, haben wir uns starke Partner gesucht: relayr hat als IIOT Spezialist (Anm.: IIOT steht für „Industrial Internet of Things“) die Software entwickelt und Avnet als Hardwarespezialist hat die nötigen Komponenten zusammengebaut. Mit der Expertise aller drei Seiten konnten wir den LIFT GUARDIAN erfolgreich produzieren.
Wo setzt der LIFT GUARDIAN in der Immobilienwirtschaft an?
Zielsetzung war und ist, der Immobilien- und Wohnungswirtschaft ein herstellerneutrales Aufzugs-Monitoring zu ermöglichen, das den Bedürfnissen der Aufzugbetreiber voll und ganz entspricht. Bei Aufzügen ist das vor Allem der technische Blick auf den Zustand der Anlagen. Denn nur so ist es möglich, Wartungen frühzeitig und ohne vorherige Ausfälle zu planen und umzusetzen. Auf diese Weise wird die Instandhaltung effizienter und die Ausfallzeiten geringer. Beides erhöht die Zufriedenheit der Gebäudenutzer. Da der LIFT GUARDIAN mit seinen Sensoren unterschiedliche Daten erfasst und damit letztlich auch die Aufzugswärterfunktionalität abdeckt, ist er im Rahmen der Betriebskosten umlagefähig.
Wie geht es in den nächsten 5 Jahren mit dem LIFT GUARDIAN weiter?
Wir stehen in engem Kontakt zu den Nutzern unseres LIFT GUARDIAN. In zahlreichen Gesprächen mit ihnen erhalten wir sehr wertvolles und produktives Feedback dazu, wie wir ihn weiterentwickeln können. Und auch eigene Ideen stehen selbstverständlich noch auf der Agenda. Durch die gesammelten Daten, sowie Software- und Hardwareseitige Weiterentwicklungen wird der LIFT GUARDIAN in fünf Jahren unverzichtbar für Aufzugbetreiber sein.